Ritter Prunz von Prunzelschütz © trad. | |
1. Das war Herr Prunz von Prunzelschütz, der saß auf seinem Rittersitz mit Mannen und Gesinde inmitten seiner Winde. |
7. Da kam ein Bote schreckensbleich und sprach: es ist der Feind im Reich das Heer läuft um sein Leben wir müssen uns ergeben. |
2. Die strichen, wo er ging und stand vom Hosenleder übern Rand und dröhnten wie Gewitter, so konnte es der Ritter. |
8. Flugs lief Herr Prunzelschütz heran, lupft seinen Harnisch hinten an und ließ aus der Retorte der Winde übstler Sorte. |
3. Zu Augsburg einst auf dem Turnier bestieg er rücklings mal sein Tier, den Kopf zum Pferdeschwanze und stürmte ohne Lanze. |
9. Das dröhnte, donnerte und pfiff so daß der Feind die Flucht ergriff. Da schrie das Volk und wollte, daß er regieren sollte. |
4. Doch kurz vor dem Zusammenprall ein Donnerschlag, ein schwerer Fall Herr Prunz mit einem Furze den Gegner bracht' zu Sturze. |
10. Herr Prunz indessen todesmatt sprach: Gott, der uns erhalten hat, der möge uns bewahren, drauf ließ er einen fahren. |
5. Da scholl der Jubel von der Schanz Herr Prunzelschütz erhielt den Kranz der Kaiser winkte lachend und sprach: Epoche machend. |
11. Der letzte war's, der ihm entfloh Drauf schloß für immer den Popo Herr Prunz, der edle Ritter und alle fanden's bitter. |
6. Ein Jahr darauf Herr Prunzelschütz saß fromm auf seinem Rittersitz mit Mannen und Gesinde inmitten seiner Winde. |
12. Er ward begraben und verdarb, die Burg zerfiel, doch wo er starb, steht heute eine Linde, da raunen heute noch dem Prunzelschütz seine Winde. |