Fingierter Auszug aus Dieter's Lieblingszeitung, der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, der aus Anlaß seiner Verabschiedung am 11.6.1994 vorgetragen wurde:
Ksyk bestand Reifeprüfung
TROISDORF, 17. Juni (dpa). Wie erst heute bekannt
wurde, hat der 38 jährige Studienrat Dieter Ksyk wider Erwarten die lehramtliche
Reifeprüfung bestanden. Der am Gymnasium Altenforst in Troisdorf tätige Ksyk schaffte es
unter nahezu aussichtslosen Bedingungen, die ihm als Klassenlehrer anvertraute Oberprima
(OIm) gegen den erbitterten Widerstand der Schüler ohne auch nur einen Verlust durch das
Abitur zu zwingen. Die aus zehn Schülern bestehende OIm hatte zuvor alles versucht, die
unermüdlichen Bemühungen Ksyks ins Leere laufen zu lassen oder gezielt zu torpedieren.
Nach Auskunft des Schulleiters Josef Walgenbach entwickelten sie dabei eine beträchtliche
kriminelle Energie, die von Lachbeschädigung im Klassenzimmer bis hin zum massiven
Einsatz von Alkohol und der Verführung Volljähriger reichte. Mit seinem überraschenden
Erfolg hat der bislang weithin unbekannte Ksyk die Befähigung zu weiterer zielführender
Abiturientenbetreuung erlangt. Ihm soll bereits ein lukratives Angebot auf Übernahme
einer neuen Abiturklasse vorliegen. Lediglich die Höhe der Promille-Grenze sei noch
offen. Gymnasialdirektor Walgenbach wollte das auf Anfrage aber nicht bestätigen.
Ebensowenig wollte er zu Gerüchten Stellung nehmen,
wonach Ksyk nach den übermäßigen Anstrengungen bei der Abwehr insbesondere der
alkoholischen Angriffe im Koma liege. In Lehrerkreisen war lediglich zu erfahren, daß
Augenzeugen ihn nach seiner letzten Amtshandlung bei der OIm als stark schwankend und
leicht sprachgestört beschrieben hätten. Dem als gutmütig geltenden Oberstudienrat
Heinrich Faust, der als Mathematiklehrer ebenfalls von den abiturfeindlichen Schülern der
OIm heimtückisch terrorisiert worden war, sollen bereits seit Wochen die Haare zu Berge
stehen. Die zehn Täter, die sich seit wenigen Tagen geheimbündlerisch als 'Oimler'
bezeichnen, werden noch in dieser Woche fristlos ins Leben entlassen. Sie sollen bereits
bierernste Rache geschworen und angekündigt haben, Ksyk bis ans Ende seiner Schultage mit
Fässern und Flaschen zu verfolgen. Ksyk selbst nimmt die Drohungen offenbar gelassen.
Nach bisher unbestätigten Informationen soll er im Kollegenkreis vor wenigen Tagen
erklärt haben: "Wer mir nach der Leber trachtet, muß viel vertragen können!".
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