Das Donald Duck Dossier: Kapitel 8 - Immer wieder Donald © by Volker Böhme

Oberflächlich gesehen kann man Donald als jähzornigen, kleinbürgerlichen Pechvogel charakterisieren. Kennt man Donald besser, erschließt sich dessen vielschichtige Persönlichkeit.

Er ist ein liebenswerter Chaot und Temperamentsbolzen. Wobei gerade sein Temperament unverwechselbar und unvergleichlich ist - einerseits faul, träge und müde, andererseits aufbrausend, unbeherrscht und jähzornig.

Er ist nicht der ewig Unterlegene und der große Pechvogel. Sicher gibt es zuhauf selbstverschuldete Pleiten und Pannen, es gibt aber auch genausoviele Erfolge und Anerkennung.Wer ist in der Lage, soviel Up's und Down's ungebrochen zu überstehen?

Bei wem läßt sich weder ein Hang zur Arbeit noch zur Sparsamkeit entdecken? Wer ist zum einen ein armer Schlucker und zum anderen der Erbe des größten Vermögens der Welt? Wer durchlebt einerseits die wildesten Abenteuer in den unterschiedlichsten Ländern auf unserem Globus und andererseits die nervtötendsten, stupidesten und langweiligsten Jobs in Entenhausen? Wer kann auf der einen Seite vorausdenkend, aufmerksam, tierlieb, kinderfreundlich, sozial, gewissenhaft, ehrlich, phantasievoll, unermüdlich, selbstlos, wagemutig und aufopferungsvoll sein und auf der anderen Seite faul, arbeitsscheu, überheblich, ungerecht, selbstgefällig, asozial, egoistisch, tierhassend, kinderunfreundlich, ungeduldig, ungeschickt und cholerisch?

Wie oft hat sich Donald schon einen Job gewünscht, der ihn fordert und ihm Ruhm und Ehre einbringt. Wie oft hat er schon gesagt: Endlich habe ich meinen Traumberuf gefunden. Wie oft hat er feststellen müssen, daß dieser Job aus den unterschiedlichsten Gründen für ihn keine dauerhafte Lösung darstellt. Wie ein roter Faden zieht sich diese Kausalität durch Donalds Leben.

Wie wird Donald von seinen Mitmenschen gesehen? Drei besonders treffende Aussagen sollen hier erwähnt werden:

Oma Duck [115] "Donald ist zwar etwas unreif, aber vielseitig begabt!" Prof. Faselmir Radebrecht [??] "Sie haben ein Heim und hin und wieder eine Arbeit, Herr Duck! Sie sind kein wirklich armer Mann!" Die beste Aussage kommt von Donald selber [116] "Was kann der Donald denn dafür, daß er so schön ist? Was kann der Donald denn dafür, daß man ihn liebt?"

Und wir lieben ihn alle, das steht doch außerfrage. Aber eine Frage sollte am Ende noch gestattet sein: Kannst Du Dir, lieber Leser, vorstellen, Donald in der eigenen Familie (als Onkel, Schwager, Bruder oder Vater) oder als Nachbar oder als Freund zu haben?

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